Aktuelles aus den Arbeitskreisen - TIV besucht TÜV Nord
Fachlicher Austausch mit FKT Sonderausschuss "Lichttechnische Einrichtungen an Kraftfahrzeugen" und gemeinsames Vorgehen in Fragen technischer Regelungen
Am 28.11. besuchten Matthias Kieslich (STEMA Metalleichtbau) und Erwin Steiner (ASPÖCK Systems) den FKT Sonderausschuss "Lichttechnische Einrichtungen an Kraftfahrzeugen" des TÜV Nord, um einige dringende technische Probleme anzusprechen, die die Mitglieder des TIV Trailer Industrie Verband e.V. bewegen.
Vorstellung
In einer kurzen Präsentation stellten sie den TIV, seine Mitglieder, Charakteristik und die Motivation für die Verbandsgründung vor. Dabei wurde insbesondere auf die Ziele des TIV eingegangen, wie Neuregelungen oder Überarbeitungen technischer Anforderungen an O1- und O2-Fahrzeugen in den Bereichen Elektrik, Bremse und Kupplung. Ebenso konnte deutlich gemacht werden, dass geltende gesetzliche Vorschriften, wie die Zulassungsproblematik der 100 km/h Reglung für O1- und O2-Fahrzeuge der dringenden Überarbeitung und einer europaweiten Angleichung bedürfen.
Parallel zum Umbruch im Automobilbau mit der Neubewertung von Antriebskonzepten, insbesondere der Elektromobilität, muss, so konnte dargelegt werden, die Verbindung „Auto – Anhänger“ neu überdacht werden. Auch die Themen „Führerscheinregelung und Versicherungen“ (bei Unfällen mit Anhängergespannen) wurden angeschnitten.
Vereinheitlichung der 7-poligen Stecker O1 und 13 poligen Stecker O2
Insbesondere wurde auf die Problematik der unterschiedlichen Stecker eingegangen, dazu hatte es in der Vergangenheit auch auf Seiten des FKT schon Aktivitäten gegeben. Als Ziel wurde damals formuliert, den Stecker in die ECE R 48 zu implementieren. Die Diskussion zu diesem Thema war beim FKT seinerzeit bereits sehr weit vorangeschritten, leider ohne, dass Änderungen Eingang in die Gesetzgebung fanden. Die Vertreter des FKT haben anlässlich des Treffens zugesagt, den Arbeitsstand kritisch zu überprüfen und diesen Punkt erneut auf die Agenda zu nehmen.
Ausstattung von O1- und O2-Fahrzeugen mit LED-Beleuchtung
Auch ein weiteres Problem konnte bei dem Treffen intensiver diskutiert werden: Im Zuge der Ausstattung von O1- und O2-Fahrzeugen mit LED-Beleuchtung ergeben sich zunehmend gravierende Fehlermeldungen in den Steuergräten der Zugfahrzeuge. Grund ist das Fehlen einer genormten Schnittstelle zwischen Zugfahrzeug und Anhänger. Um dem zu begegnen, installieren viele Leuchtenhersteller eine "Blackbox" im Kabelbaum des Anhängers, welche über Widerstände den geringeren Verbrauch der LED Leuchten (3 W statt 21 W) korrigiert.
Die Wärmeentwicklung in den Widerständen bzw. in der Blackbox ist erheblich, so können Temperaturen bis zu 130°C auftreten. Zudem wird ein Ausfall der LED-Beleuchtung am Anhänger nicht im Display des Zugfahrzeuges angezeigt, was nicht gesetzeskonform ist.
Der FKT hat auch dieses Problem erkannt, man hat jedoch mitgeteilt, dass hierfür eine schnelle Lösung nicht in Sicht ist. Man erinnerte sich, dass bereits der englische Verband SMMT dieses Thema schon behandelt hatte. Leider war es auch dort zu keinem erfolgreichen Abschluss gekommen, der sich in einer entsprechenden gesetzlichen Richtlinie geäußert hätte.
Als Ergebnis des Treffens hat der FKT zugesagt, sich mit dem englischen Verband SMMT in Verbindung setzen, um zu erfahren, wie der aktuelle Stand zum Thema LED Beleuchtung an O1- und O2-Fahrzeugen ist und das Thema auch selbst weiter zu bearbeiten.
Im Fachverband für Verkehr in Österreich wird Herr Steiner dieses Thema ebenfalls publik machen und auf die Agenda setzen. Flankiert von diesen Bemühungen wird der TIV die Problematik dann auch beim GRE in Brüssel vortragen.