Zur “End of Life Vehicles” Richtlinie
Französischer Verband Les véhicules de loisirs (UNI-VDL) und Trailer Industrie Verband (TIV) bereiten gemeinsame Reaktion vor. Hier zunächst die Position des TIV.
Gemeinsam mit dem französischen Verband UNI-VDL arbeitet der europäische Trailer Industrie Verband an einer gemeinsamen Reaktion auf die von der EU vorgesehene End of Life Richtlinie. Ein erster Abstimmungstermin hat bereits stattgefunden. In einem weiteren Treffen wird zeitnah eine gemeinsame Position verabschiedet werden. Ziel dieser internationalen Zusammenarbeit ist, dass EU-weit alle Anhänger der Kategorien O1 und O2 von einer obligatorischen Rücknahme am Ende ihrer Lebensdauer ausgenommen werden. Dafür gibt es gute Argumente.
Antrieb
Die Altfahrzeugverordnung sollte sich nach Vorstellungen beider Verbände auf Kraftfahrzeuge beschränken, da nur diese, hauptsächlich im und um den Motor herum, immer Stoffe und Bauteile enthalten, die eine sorgfältige Entsorgung/Recycling erfordern. Demgegenüber haben sowohl ungebremste (O1) als auch gebremste Anhänger (O2, bis zu einem maximalen Bruttogewicht von 3.500 kg) gar keinen Motor.
Einbauten
Eine begrenzte Anzahl von Anhängern, wie z. B. Verkaufsanhänger, können zwar tatsächlich mit Maschinen wie Kühlschränken ausgestattet sein, die nach Ablauf ihrer Nutzungsdauer ordnungsgemäß entsorgt werden müssen. Allerdings können Kunden solche Gegenstände auch nach den bereits geltenden Vorschriften an die Anhängerhersteller zurückgeben, die sie eingebaut haben.
Nachfrage
Bisher hat der TIV noch von keinem europäischen Anhängermarkt Kenntnis von einer eventuellen Nachfrage nach Entsorgung oder Recycling.
Fazit
In der Summe ist der Trailer Industrie Verband davon überzeugt, dass die Einführung eines solchen Systems für O1- und O2-Anhänger ohne jede Notwendigkeit zu zusätzlichen Bürokratieaufwand und deutlichen Preiserhöhungen führen würde.
Die Europäische Union sollte alles daran setzen, solches zu vermeiden – insbesondere in Zeiten multipler Krisen, die auch zu einem schwindenden Vertrauen der Öffentlichkeit in den europäischen Gedanken, die Solidität der europäischen Wirtschaft und die Perspektiven kommender Generationen führen.
Die Anhängerindustrie ist sich der Bedeutung des Umweltschutzes und der Recyclingfähigkeit für unsere und kommende Generationen auch ohne zusätzliche bürokratische Regelungen bewusst. Eine Rücknahmeverpflichtung der Hersteller am Ende der Lebensdauer von O1- und O2-Anhängern wäre unsinnig, teuer und nicht kunden- und bürgerfreundlich.